Donnerstag, November 21, 2024

2008, Déjà Vu - Der Film

 2008, Déjà Vu - Der Film ---Crosby, Stills, Nash, Young---

Ein Film von Bernard Shakey
USA 2007
96 Min., 35mm, 1:1.78
engl. Originalfassung mit dt. Untertiteln

2006. Der Irak-Krieg beginnt immer tiefgreifender die amerikanische Nation zu spalten. In diesem Jahr beginnen auch Crosby, Stills, Nash & Young ihre „Freedom of Speech“ Tour quer durch die USA. Der Film porträtiert das politische als auch musikalische Verhältnis der Band zu ihren Fans.
Kinostart: 10. Juli 2008
 
 
CSNY Déjà Vu
(Eine Meinung zum Film von Besucher Frank)

Die "Überschrift" von *** ist "Deja Vu", oder Schuster bleib bei deinen Leisten". Meine wäre in etwa "Living With War In The USA".

Genau darum geht es:
 
Was ist der Ausgangspunkt für Neil: Berichte über tote und verwundete Soldaten, die aus dem Irakkrieg zurückkehren. Wir kennen alle die Geschichte des Albums, die im Film auch kurz angerissen wurde. Es ist eben auch notwendigerweise eine völlig andere Sicht auf die Rolle der USA, des Militärs, des Krieges. Wir sitzen hier, speziell in Deutschland, wo schon der Gebrauch des Wortes Patriotismus den Sprecher als Nationalisten, Ewiggestrigen - wenn nicht schlimmer, entlarvt. Jedenfalls ist das ja eine sehr verbreitete Meinung. Wir, von (Links)liberal bis Linksalternativ wissen genau, wie die Welt funktioniert (ja, auch ich als Altsozi). Jeder, der das nicht so sieht, bekommt sein Etikett. Wäre der Film bei uns gedreht worden, dann hätten wir die Bombardements der Amerikaner gesehen, Guantanamo, Abu Ghreib... Alles völlig richtig, da ja Resultat des Krieges der von den USA begonnen wurde. Amerikanische Opfer: Selber schuld! Politisch sicher richtig - und doch klammert diese Betrachtung wichtige Aspekte aus (wie ja auch der Film).
Was waren denn die Quellen der Bewegung gegen den Vietnamkrieg. In Europa ganz klar die Bilder über das Leiden der Zivilbevölkerung, der generelle Antiamerikanismus (gespeist durch das Verhalten der USA als selbsternannter Weltgendarm und ja, als Agressor). In den USA waren es aber zu einem großen Teil die Verluste der eigenen Truppen (natürlich auch andere Aspekte). Nun also wieder, nach Vietnam: "Living with War". Wie auch immer die Zusammenhänge und Hintergründe waren; es hat den 11. September gegeben - gefolgt auch von einer gigantischen Propagandaschlacht, von Lügen, Täuschungen. Wir könne leicht den patriotischen Taumel dort verurteilen, uns über das "schlichte Gemüt" der Amerikaner mokieren (was ich durchaus auch tue).
Wie können aber auch mal versuchen, uns etwas hineinzuversetzen in das Land und seine Menschen. Warum sind sie für den Krieg, was kann sie zum Nachdenken bringen. Hier hat nun ein Mann reagiert, seine Betroffenheit in Worte (und Songs) umgesetzt. Betroffenheit ist nie ausgewogen, objektiv etc. Dann die Tour - nun der Film. Mehr reflektiert als das Album, auch versucht, die Reaktion des Publikums zu verstehen...
Nein, ein Song, ein Album, eine Tournee und ein Film werden weder "die Amerikaner" noch die Welt ändern. Auch nicht ein "Krawallfilmer" wie Michael Moore!
Das alles war mir vor dem Film klar, und ich habe versucht, diesen Film nicht (nur) als Europäer, Linker, Revoluzzer... zu sehen. Auch wenn wir das manchmal vergessen: Auch die (US)Amerikaner sind Menschen, die vielleicht "anders ticken", die sich sicher zu einem großen Teil als die von Gott auserwählte Nation sehen - aber die eben, wie z. B. im Film gezeigt, auch nachdenken, wenn sie aus dem Krieg zurückkommen. Die auch umdenken können...
Also zusammengefasst: Wer den großen Antikriegsfilm erwartet - nicht hingehen. Wer einen Michael Moore Film erwartet - nicht hingehen. Wer einen Film erwartet, der schonungslos den Krieg, die Interessen der Konzerne und ihr Zusammenspiel mit der Administration offen legt - nicht hingehen... Hingehen (sofern möglich) oder die DVD ansehen (wenn sie kommt), sollten alle, die Neil Young kennen (auch seine Ambivalenz in politischen Fragen), die seine Musik (und die von CSNY) mögen und die, die neugierig sind, wie Neil das zusammenbringt (für mich durchaus gelungen). - Nicht mehr und nicht weniger!
Sorry Leute für diesen Erguss, habe lange nichts mehr geschrieben und wollte das mal loswerden. Frank
Also zusammengefasst: Wer den großen Antikriegsfilm erwartet - nicht hingehen. Wer einen Michael Moore Film erwartet - nicht hingehen. Wer einen Film erwartet, der schonungslos den Krieg, die Interessen der Konzerne und ihr Zusammenspiel mit der Administration offen legt - nicht hingehen... Hingehen (sofern möglich) oder die DVD ansehen (wenn sie kommt), sollten alle, die Neil Young kennen (auch seine Ambivalenz in politischen Fragen), die seine Musik (und die von CSNY) mögen und die, die neugierig sind, wie Neil das zusammenbringt (für mich durchaus gelungen). - Nicht mehr und nicht weniger!
Sorry Leute für diesen Erguss, habe lange nichts mehr geschrieben und wollte das mal loswerden. Frank

 DÉ JÀ VU- (mehr Artikel zum Film und zum Album)

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