Mittwoch, Dezember 11, 2024

Waylon Jennings


Waylon JenningsWaylon Jennings

Gitarre, Gesang

Old Ways, Lucky 13

Offizielle Webseite

Waylon Jennings wuchs in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Texas auf. Im Alter von acht Jahren lernte er von seiner Mutter Gitarre spielen. Als Jugendlicher bekam er einen Job als Disk-Jockey in einem kleinen Club.

1954 zog er nach Lubbock, Texas, wo er erneut als Disk-Jockey bei einem Radiosender arbeitete. 1958 traf er den Rock 'n' Roll-Star Buddy Holly. Holly hatte sich gerade von seiner Begleitband, den Crickets, getrennt und suchte neue Bandmitglieder. Als Holly erfuhr, dass Jennings Bass spielt, nahm er ihn in seine neue Begleitband auf. Zusammen mit Holly tourte Jennings nun durch den Süden der USA. Holly war, wie Jennings es beschrieb, eine Art Mentor für ihn. Er produzierte 1958 Jennings erste Aufnahme Jole Blon, bei der Holly auch als Gitarrist tätig war.

Am Abend des 3. Februar 1959 geriet das Flugzeug, in dem Holly und seine Band saß, in ein Unwetter, und das Flugzeug stürzte ab. Bei dem Absturz fanden Holly und die Mitglieder der Band den Tod. Jennings entging dem Absturz durch einen glücklichen Umstand. Er hatte mit Big Bopper vereinbart, dass Jennings den Bus und Richardson das Flugzeug nehmen solle, da dieser krank war und so der unangenehmen Fahrt entgehen sollte.

Als Jennings vom Tod seiner Freunde und Bandmitglieder erfuhr, war er am Boden zerstört. Er fühlte sich schuldig, da seine letzten Worte zu Holly waren: „I hope your ole plane crashes.“ Es dauerte lange, bis Jennings sich wieder der Musik widmete. Später nahm Jennings Richardsons Song White Lightnin’ auf, der in der Version von George Jones schon damals ein Hit wurde.

Nachdem Jennings für kurze Zeit wieder beim Radio in Texas gearbeitet hatte, zog er nach Phoenix, Arizona. Dort gründete er seine Band The Waylors und trat mit ihnen regelmäßig in der Bar JD's auf. Hier entwickelte sich sein typischer Klang. Er mischte Rock’n’Roll, Folk und Country und verwendete bis auf das Schlagzeug nur elektrische Instrumente. Bei den A&M Records in Los Angeles veröffentlichte er sein erstes Album Waylon Jennings At JD's, das weitestgehen aus Coverversionen damals erfolgreicher Musiker wie Roy Orbison (Crying, Dream Baby), Buck Owens (Love's Gonna Live Here Again) oder Bob Dylan (Don't Think Twice, It's Allright) bestand; sowie seine erste Single nach dem Tod Hollys, Four Strong Winds (Eines von Neils Lieblingsliedern, dass er auf seinem Album Comes A Time auch coverte). Eines Tages kam der Countrysänger Bobby Bare in die Stadt und hörte Jennings spielen. Darauf rief er seinen Produzenten Chet Atkins in Nashville an.

Kurz danach zog er nach Nashville. Dort teilte er sich ein Apartment mit Johnny Cash. Die beiden wurden schnell Freunde und waren bald bekannt als The Hellraisers. Auch anderweitig hatte Jennings nun Erfolg, wie in dem Film Nashville Rebel, in dem Jennings die Hauptrolle spielte. Seine nächsten beiden Platten, The Chokin’ Kind und Only Daddy That’ll Walk the Line, kamen beide in die Top Ten der Billboard Charts, letztere auf Platz zwei. Seine Zusammenarbeit mit den Kimberleys brachte ihm einen Grammy für den gemeinsamen Titel McArthur Park ein. Einen seiner ersten großen Fernsehauftritte hatte Jennings neben der Porter Wagoner Show in der Johnny Cash Show.

Trotz seiner Erfolge war Jennings nicht zufrieden. Vor allem die typische Verfahrensweise der Plattenfirma machte ihm zu schaffen. RCA wählte aus, welche Titel er sang und mit welchen Musikern er diese einspielte. Nach und nach erhielt er jedoch mehr Freiheit, wählte seine Songs selber aus, produzierte selber und spielte mit den Waylors zusammen. 1969 heiratete er nach verschiedenen gescheiterten Ehen die Country-Sängerin Jessi Colter, mit der er einen Sohn, Shooter Jennings hat, der ebenfalls Country-Musiker wurde.

Wegen seiner eigenwilligen Methoden und seiner unangepassten Musik ordnete die Presse Jennings und einige andere Künstler bald der sogenannten Outlaw-Bewegung zu. Seine Alben Lonesome, On'ry and Mean und Honky Tonk Heroes wurden große Erfolge. Auch seine folgenden Singles I’m a Ramblin’ Man und Are You Sure Hank Done It This Way? verkauften sich gut. Seinen ersten Nr.-1-Hit hatte er 1974 mit This Time. 1975 wurde er von der Country Music Association zum Sänger des Jahres gewählt.

Seinen großen Durchbruch hatte Jennings 1975 mit Good Hearted Woman, ein Duett mit Willie Nelson. Das dazu erschienene Album Wanted: The Outlaws, das er mit Nelson, seiner Frau Jessi Colter und Tompall Glaser veröffentlichte, beinhaltete jedoch sonst älteres Material. Es war das erste Country-Album, das sich mehr als eine Million Mal verkaufte. In der Folge feierte Jennings weitere Erfolge, unter anderem 1977 mit Luckenbach, Texas und Mamas, Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys zusammen mit Nelson, letzteres gewann einen Grammy für das beste Duett. Jennings war seit langem tablettenabhängig, konnte seine Sucht aber überwinden und setze seine Karriere fort.

Bis Mitte der 1980er erreichte Jennings immer wieder die Spitze der Charts, wie beispielsweise mit I’ve Always Been Crazy, Amanda, I Ain’t Living Long Like This, Rose In Paradise und Lucille. Zudem wirkte er in der Fernsehserie Ein Duke kommt selten allein mit, für die er den Titelsong schrieb und sang und als Erzähler fungierte. 1983 unternahm er eine Konzerttournee durch Deutschland.

Zusammen mit seinen langjährigen Freunden Johnny Cash, Willie Nelson und Kris Kristofferson gründete er die Band The Highwaymen. Ihre Single Highwayman erreichte Platz 1 der Charts; zwei weitere Alben folgten. 1991 brachte er zusammen mit Willie Nelson, mit dem er nicht nur musikalische, sondern auch soziale Projekte realisiert hatte, das Album Waylon And Willie: If I Can Find a Clean Shirt heraus.

Gesundheitliche Probleme zwangen Jennings 1997 zur Aufgabe seiner Tourneen. Im Jahre 2001 musste ihm infolge von Diabetes ein Fuß amputiert werden. Im selben Jahr wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Bei der Aufnahmezeremonie konnte er jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht anwesend sein, stattdessen nahm sein Sohn „Shooter“ die Auszeichnung in Empfang.

Waylon Jennings starb am 13. Februar 2002 im Alter von 64 Jahren in seinem Haus in Chandler, Arizona. Er wurde auf dem Mesa City Cemetery in Mesa, Arizona bestattet.

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