Donnerstag, November 21, 2024

Danny Whitten


 Danny Whitten Danny Whitten

Gitarren, Background Vocals

Everybody Knows This Is Nowhere, After The Gold Rush, Tonight´s The Night, Decade, Greatest Hits, Live At The Fillmore East

Webseite

Video von Danny & The Memories: siehe unten


Danny Ray Whitten hat sich als Sänger, Gitarrist und Songwriter einen Namen gemacht. Seine Gitarrenduelle mit Neil Young auf den Studio-Alben "Everybody Knows This Is Nowhere" und "After The Gold Rush" sind legendär. Auf "Live At The Fillmore East" sind die Fähigkeiten dieses begnadeten Musikers auch live dokumentiert.

Er ist am 08.05.1943 in Columbus, Georgia geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern hat seine Mutter, die als Kellnerin arbeitete, ihn und seine Schwester Brenda zunächst alleine aufgezogen. Als Danny 9 Jahre alt war, heiratete sie erneut, und die Familie zog nach Canton, Ohio.

Als Teenager verließ er bereits seine Familie und ging nach Los Angeles. Ein Freund machte ihn 1962 in Hollywood mit Billy Talbot bekannt. Eine schicksalshafte Begegnung. Sie stellten fest, dass sie beide eine Vorliebe für Vokal-Harmonien hatten. So gründeten sie mit dem Sänger Lou Bisbal ein A-Capella-Trio. Für Liberty Records nahmen sie sogar mehrere Songs auf. Darunter waren "Mirror, Mirror" und "Surfin´ Granny". Leider sind sie nie veröffentlicht worden.

Zwischen 1963 und 1965 hatte Whitten Kurzauftritte in der TV-Krimi-Serie "Burke´s Law". 1964 tritt er in den beiden Kinofilmen "Get Yourself A College Girl" und "Girl Happy" (mit Elvis Presley) in Erscheinung.

Als Bisbal die Gesangsgruppe verließ, erweiterten sie sich mit dessen Cousin Ralph Molina und Ben "Dino" Rocco zum Quartett. Sie nannten sich jetzt Danny & The Memories. Ihr Doo-Wop Stil war so erfolgreich, dass sie 1965 mit "Can´t Help Lovin´ That Girl" und der von Whitten geschriebenen B-Seite "Don´t Go" eine Single für Valiant Records veröffentlichen konnten. Für Eddie Hodges sang Whitten beim Bob Dylan-Cover von "Love Minus Zero / No Limit" im Background mit.

Im selben Jahr zog die A-Capella-Gruppe nach San Francisco um. Doch Rocco verliebte sich dort und verließ die Formation. Beeinflusst von der psychedelischen Szene nannten sich die drei jetzt The Psyrcle. Für Sly Stone und seiner Band sangen sie bei Sessions im Background. Doch die geplante Single erschien nicht.

Als Whitten, Talbot und Molina ein Konzert der Byrds sahen, beschlossen sie nach Los Angeles zurück zu kehren und Instrumente spielen zu lernen. Sie wollten jetzt Rock-Musik machen. So lernte Whitten Gitarre, Talbot Bass und Molina Schlagzeug spielen.

Mit den Brüdern George und Leon Whitsell (beide Gitarren) und Bobby Notkoff (Violine) gründeten sie The Rockets. Ihre lokale Popularität führte dazu, dass sie 1968 mit Produzent Barry Goldberg für das White Whale Label das Album "The Rockets" veröffentlichen konnten. Whitten ist im selben Jahr auch noch auf "Nature Boy" von Joe Beck zu hören.

Zur gleichen Zeit hatte die Band bereits Bekanntschaft mit Neil Young gemacht. Sie jammten schon hin und wieder zusammen. Schließlich überprüfte er ihre Fähigkeiten bei einem ihrer Auftritte im Whisky-A-Go-Go. Als er 1969 eine Begleitband für sein zweites Solo-Album suchte, verpflichte er Whitten, Talbot, und Molina. Sie hatten gerade erst mit den Rockets zwei weitere Songs im Studio eingespielt. Doch sie entschieden sich Begleitband von Neil Young zu werden.

Er nannte sie in Crazy Horse um und ging mit ihnen ins Studio, um das legendäre "Everybody Knows This Is Nowhere" Album aufzunehmen, welches die Stücke "Down By The River", "Cowgirl In The Sand" und "Cinnamon Girl" beinhaltete. Das Album beeinflusste spätere Alternative- und Grunge-Rock-Bands. Auf Ihrer Live-Tournee 1969/70 ergänzte Jack Nitzsche (Electric Piano) die Formation. Ein Großteil eines Konzerts wurde 2006 unter dem Namen "Live At The Fillmore East" veröffentlicht.

Im Mai 1970 wirkte Crazy Horse zunächst auch bei den Aufnahmen zu Neil Youngs LP "After The Gold Rush" mit. Doch Danny Whitten, der vorher nie Drogen geschnupft hatte, setzte sich plötzlich einen Schuss Speed und den Tag darauf Heroin, wie Billy Talbot später berichtete. Diese unvorhergesehene Abhängigkeit Whittens führte dazu, dass Neil größtenteils auf andere Musiker zurückgriff, um das Album fertig zu stellen.

Anschließend wurde neben Jack Nitzsche auch Nils Lofgren (Gitarre) offizielles Mitglied bei Crazy Horse. Anfang 1971 erschien ohne Neil Young für Reprise Records ihr Album "Crazy Horse". Dieses Werk wurde Weg bereitend für den kalifornischen Rock. Mit Ry Cooder hatte man noch einen Prominenten Special-Guest gefunden. Es kam zu mehreren Single-Auskopplungen. Vor allem mit "Downtown" und "Gone Dead Train" gelang ihnen Hits. Whitten zeigte sich als hervorragender Songwriter und Leadsänger. Seine Komposition "I Don´t Want To Talk About It" wurde später von Rod Stewart zum Welthit gecovert. Unter anderen spielten auch Everything But The Girl sowie Rita Coolidge den Song erfolgreich ein.

Doch schließlich feuerte die Band ihren ursprünglichen Kopf Danny Whitten wegen seiner Heroin-Krankheit. Die Aufnahmen mit ihm wurden so schwierig, dass Nils Lofgren ihm im Tonstudio die Kopfhörer aufsetzen musste, weil er dies eigenständig nicht mehr konnte. An eine angedachte Tournee war nicht mehr zu denken. Schließlich verließen Nitzsche und Lofgren die Band.

Während Talbot und Molina mit anderen Musikern Crazy Horse am Leben hielten, versuchte Whitten vom Heroin loszukommen. Für Barry Goldberg und Buffy Sainte Marie ist er bei Studio-Sessions noch in Erscheinung getreten.

Im Herbst 1972 plante Neil Young eine neue Tournee. Auf Grund von Gerüchten, dass Whitten genesen sei, lud er ihn zu den Proben Mitte November auf seine Ranch ein. Whitten spritzte in diesen Tagen scheinbar kein Heroin, aber er nahm zum Ausgleich zahlreiche andere Drogen, die ihn ebenso arbeitsunfähig machten. Häufig konnte er den Rhythmus nicht halten. Außerdem merkte er manchmal nicht, dass er von einem Stück ins andere verfiel. Neil Young musste ihn rauswerfen. Er bezahlte seinem Freund das Flugticket und gab ihm 50 Dollar. Zurück in Los Angeles kaufte er sich von dem Geld reines Heroin. Er starb noch in der selben Nacht am 18.11.1972 im Alter von nur 29 Jahren.

1975 erschien Neils Solo-Album "Tonight´s The Night" mit dem er die Tode von Whitten und dem CSNY-Roadie Bruce Berry betrauert hatte. Auf der LP befand sich eine von Danny Whitten 1970 im Fillmore East gesungene Live-Version des Crazy Horse Hits "Downtown" unter dem Namen "Come On Baby Let´s Go Downtown". Den Song hatten Whitten und Young einst gemeinsam geschrieben. Ironischerweise ein Klagelied über den Kauf von Drogen.

2005 erschienen mehrere Sampler über die "Crazy Horse" Projekte ohne Neil Young. Auf "Scratchy" sind dabei sogar die zwei Single-Seiten von Danny & The Memories zu hören.


Hier ist ein Danny & The Memories-Musikclip: "Land Of The 1000 Dances"
(Danny Whitten, Ralph Molina, Billy Talbot, Ben "Dino" Rocco)






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