Warum Neil !!
Teil 3
Es war 1982. Ich glaube in der Kölner Sporthalle.
Endlich kam Neil zurück nach Deutschland und ich konnte ihn wieder sehen. Wenn ich mich recht erinnere kostete eine Karte 35 DM.
Damals fast soviel Geld wie heute, - eigentlich.
2 Wochen später sah ich Neil nochmals in Berlin mit „After Berlin“, erst an jenem Nachmittag von ihm komponiert.
TRANS
“...mit der er viele seiner Anhänger irritierte“. Liest man heute in den Fachbüchern.
Ich fuhr allein nach Köln, und es war gut so.
Den „unerwartet“ neuen Neil-Sound hatte ich dadurch nur für mich, und ich genoss es sehr.
Zum ersten Mal sah ich Bruce Palmer (stillen Gruß in den Himmel) der immer lächelnde „Tanzbär“ und Nils Lofgren, den virtuosen Gitarren- und Luftakrobat live. Niemals habe ich bei Neil je diese Akzeptanz eines anderen Gitarristen an seiner Seite auf der Bühne erlebt wie damals bei Nils. Er half ihm sehr, diesen neuen Sound rüberzubringen. Und das wußte Neil auch. Ich glaube sie waren wirklich Freunde an diesem Abend auf der Bühne in Köln. Neil lachte oft und Nils machte Salto mit Gitarre.
Ich würde heute liebend gern ein Tonights the Night Konzert sehen =;-)).
Aber damals war Transzeit:
Dieser Vocodersound erinnerte mich an Peter Frampton`s „Comes Alive“. Er modellierte bereits Mitte der 70er 2 Eingangsignale (Gitarre und Gesang) zu einem Ausgangssignal. Mit dieser sog. Talkbox schuf er damals den ultimativen neuen Sound. Aber im Gegensatz zu Neil Young`s Vocodereinsatz (2 Einganssignale: Keyboard und Gesang von Neil und Nils) war es eben nur ein neuer Sound auf einem Lala-Text. Nicht mehr und nicht weniger.
Neil hatte mehr im Sinn.
Wie hört er mich?
Wie komme ich noch näher heran?
Seine Wirklichkeit zu begreifen, auch mit dieser klar zu kommen.
Eine Außeinandersetzung als Vater und Künstler, ohne Kalkül.
Angeblich ist Trans eines der Lieblingsalben von Neil Young selbst.
Wie sehr hat das Schicksal ihn schon geprüft:
Kinderlähmung, Epilepsie, Rückenleiden, 2 behinderte Kinder, Aneurysma ...!
Wie sehr hat es auch ihn schon belohnt!
Teure Metalllinien
Verlegt in den Strassen
Durchfließen mich
So mikroskopisch klein
Tage und Nächte
Wochen und Monate und Jahreszeiten
Chronologisch rollen sie durch mich hindurch
Ich brauche dich
Zu wissen, dass da ein Herz schlägt
Lass es klopfen und klopfen
Und ich werde fliegen, frei wie ein Vogel
Und du brauchst mich
Wie der Hässliche den Spiegel
Und Tag für Tag
Wird dieser Horizont klarer
Neil erklärt erst später, dieses Album für seinen behinderten Sohn produziert zu haben.
Das wußte ich damals noch nicht.
COMPUTER AGE
INTRO:
G Em (4 mal)
Bm G A (4 mal)
Bm G A Bm G A
Cars and trucks Fly by me on the corner
Bm G A Bm G A
But I`m all right Standin proud before the signal
Bm G A Bm G A
When I see the light I know l`m more than just a number
Bm G A F#
And I stand by you Or else we just dont see the others
G A G A G A
Computer Age Computer Age Computer Age
G Em (4 mal)
Bm G A (4 mal)
...
D A Bm F#m
Precious metal lines Molded into highways
G D G A
Running through me so microscopically
G A
D A Bm F#m
Days and nights, weeks and months and seasons
G D G A
rolling through me chronologicly
G A
...
Die Magie liegt mal wieder im Weglassen.
Langsamer, auf der akustischen Gitarre gespielt klingt dieser Song mindestens so gut wie der „Transformer Man“. Schlaghand nicht vergessen (kleines Schlagzeug).
Neil trug damals in der Sporthalle in Köln Blaser mit Schlips, außerdem diese futuristische Sonnenbrille bei den Vocodersongs. Sah sehr korrekt aus der Meister unter den ganzen „Karierten-Kanadahemd-Fans“.
Eins noch...!
Euch allen wünsche ich ein schönes Neues Jahr 2009.
Auf das es das Schicksal immer gut mit Euch meint!
„It`s all one song“
Bis bald,
Albert aus Hülchrath